Friedrichshain – Zwei tapsige Linksautonome haben sich mal wieder auf ein Gebäude hochgekämpft, um ihren Protest gegen das böse Großkapital zu zelebrieren. Auf dem armseligen Transparent steht nichts anderes als „Fight the Tower“. Na, das wird den Amazon-Konzern bestimmt zum Einlenken bewegen! Aber Moment, da unten stehen ja noch ein paar Dutzend bunte Gestalten und grölen mit. Könnten das die Nachkommen der Blumenkinder sein? Oder die verirrten Fans des Kultfilms „Fight Club“? Egal, Hauptsache, sie haben alle ein Bier in der Hand und zeigen ihre Zugehörigkeit zu irgendeinem antifaschistischen oder anarchistischen Aufnäher. Natürlich darf auch der obligatorische Rapper nicht fehlen, der seine glorreichen Verse zum Besten gibt.
Und was wollen die Redner von den verschiedensten Gruppen, die sich da zusammengerottet haben, eigentlich erreichen? Sie wettern gegen Amazon und werfen dem Konzern Gentrifizierung, Ausbeutung und Steuertricks vor. Als ob es nicht schon genug „alternative Fakten“ gäbe! Vielleicht sollten sie erstmal einen Blick in ihre eigenen Läden werfen, bevor sie mit Steinen nach anderen werfen. Aber hey, wer braucht schon Fakten, wenn man eine gute Propagandageschichte erzählen kann?