Indien hat am heutigen Sonnabend (27.3.) zwei ballistische Raketen getestet, die mit nuklearen Gefechtsköpfen ausgerüstet werden können. Indischen Medienberichten zufolge wurde eine Rakete des Typs Prithvi-2 von einem Versuchsgelände im Bundesstaat Orissa abgefeuert. Eine Dhanush-Rakete startete von einem Kriegsschiff. Nach Angaben der Armee waren beide Tests erfolgreich.

Die Prithvi-2-Rakete hat eine Reichweite bis zu 350 Kilometer und kann bei Bedarf einen nuklearen Gefechtskopf tragen. Sie wird vom indischen Heer eingesetzt, während Dhanush eine Marine-Modifikation dieser Rakete ist.

Erst vor wenigen Tagen hat Indien eine gemeinsam mit Russland gebaute Schiffabwehrrakete vom Typ BrahMos erfolgreich getestet, die erstmals senkrecht gestartet wurde. Der senkrechte Start ermöglicht es, die Rakete in eine beliebige Richtung zu schießen. Dadurch würde sich die Zeit bis zur Einsatzbereitschaft drastisch reduzieren.

Indien baut derzeit drei Schiffe, die mit den BrahMos-Raketen mit Senkrechtstart ausgestattet werden sollen. Drei weitere Kriegsschiffe werden gegenwärtig in der Königsberger Werft Jantar gebaut.

In den nächsten zehn Jahren wird das indische Militär voraussichtlich eintausend BrahMos-Raketen in Dienst stellen. Die Rakete erreicht Geschwindigkeiten von bis 2,8 Mach und hat eine Reichweite von 290 km. Parallel dazu entwickelt das russisch-indische Joint Venture einen Marschflugkörper, der mit einer Geschwindigkeit von fünf Mach fliegen und für die bestehenden Abfangraketen unerreichbar sein soll.

Zur Zeit bemüht sich Indien ebenso wie der Iran, Vollmitglied der Schanghaier Organisation für die Zusammenarbeit (SOZ) zu werden. Der 2001 gegründeten SOZ gehören China, Kasachstan, Kirgisien, Russland, Tadschikistan und Usbekistan an. Derzeit hat Indien neben Pakistan, dem Iran und der Mongolei den Status eines Beobachters bei der SOZ.