Schönefeld – In den von künftigem Fluglärm durch den Großflughafen Berlin-Brandenburg-International bedrohten Gemeinden am Berliner Stadtrat sowie in Berlin-Köpenick regt sich seit Monaten Wiederstand gegen die von der Deutschen Flugsicherung geplanten Routen. War ursprünglich ein Landeanflug Parallel zur Hauptstadt angestrebt, wurde dieser auf Grund d eines Gutachtens im September 2010 in der Hinsicht abgeändert, dass es künftig einen Landeanflug über der Berliner Müggelsee geben solle. Dies brachte völlig neue Probleme mit sich. Auf einmal waren Gemeinden betroffen, für die der Flughafen sowie die Start- und Landerouten bisher keine Rolle gespielt haben. Diese Gemeinden sind bisher auch nicht in der sogenannten Flugroutenkommission vertreten. Das Gutachten, auf das sich die Änderung der Routen beruft, entpuppte sich im Januar dann auch als offensichtliches Gefälligkeitsgutachten eines Anwohners der durch eine künftige Wertminderung seines Grundstückes befürchtete.

Für die nun betroffenen Kommunen ein nicht hinnehmbarer Vorgang. Doch Möglichkeiten Einfluss auf die künftige Routenplanung zu nehmen haben diese auch nicht. Der Treptow-Köpenicker Bezirksstadtrat Stock während der Beantwortung einer kleinen Anfrage folgendermaßen aus: „Die Fluglärmkommission kann lediglich Empfehlungen gegenüber der Deutschen Flugsicherung(u. a. zu den An- und Abflugverfahren) aussprechen. Die Entscheidungshoheit liegt beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung. Rechtsmittel gegenüber Entscheidungen von Bundesbehörden sind dem Bezirksamt Treptow-Köpenick nicht bekannt.“ Eine Aussage die die Ratlosigkeit deutlich vor Augen führt.

Entschieden ist indes noch nichts. Aufgrund zahlreicher Proteste der Bürger, befasst sich die Flugsicherung in diesem Monat nochmals mit der Routengestaltung. Ziel dabei ist, die betroffenen Gemeinden im Südosten und Südwesten Berlins sowie in den brandenburgischen Randgemeinden besser stärker zu entlasten.