Eine machtvolle Kundgebung gegen »Rechts« soll es werden, die Veranstaltung am 9. November 2000 in Berlin. Alles, was in diesem System Rang und Namen zu haben glaubt, hat dazu aufgerufen. Eine schöne Mischung wird sich da in der Berliner Innenstadt treffen. Es wird der ehemalige Stasi-Peiniger von der SED, gewendete PDS, neben dem alten Sozialdemokraten marschieren, der Antifa-Schläger aus Kreuzberg neben dem CDU-Würdenträger.
Sie alle eint eins: sie sind gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, also sind sie »anständig«. So ganz trauen die Verantwortlichen allerdings dem Engagement der Bürger nicht. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände haben die Betriebe und Geschäfte dazu aufgerufen, ihren Beschäftigten am 9. November freizugeben oder zu mindestens früher freizugeben. Die Berliner Verkehrsbetriebe werden Sonderzüge einsetzen. Es soll schließlich kein »Anständiger« zu spät kommen, um den schon jetzt bekannten Worten der Gutmenschen von der PDS bis zur CDU zu lauschen. Bis jetzt werden 30.000 Teilnehmer erwartet. Bedenkt man, daß dazu bundesweit aufgerufen wurde, ist das eine eher magere Zahl. Bedenkt man ferner, daß sich alle Medien freiwillig in den Dienst der »guten Sache« gestellt haben und Tag für Tag den Bürgern ein schlechtes Gewissen einzureden versuchen, dann ist dies ein Beleg für den Widerwillen, den die meisten Deutschen bei den vielen Zeigefingern verspüren.
Die »Gutmenschen«, die »Anständigen«, das ist wohl doch eher der Anhang der Etablierten und natürlich die Etablierten selbst, die hier ihre eigene Moral verkünden, eine Moral, die mit dem Volk möglichst nichts zu tun haben will. Ausländerzustrom nach Deutschland? Das lassen wir die Bürger mal lieber nicht entscheiden. Das bestimmen wir »Anständigen« schon selbst. Deutsche Leitkultur? – Das darf es nicht geben, das ist nationalistisch und überheblich, vor allem aber: bei unserer Vergangenheit ! So dürfen unsere Etablierten sich nicht wundern, daß immer mehr Deutsche die massive Überfremdung unseres Landes ablehnen und daß immer mehr Deutsche sich von den selbsternannten Moralaposteln in den Amtsstuben und Redaktionsbüros abwenden. Alle wirklich anständigen, alle nationalgesinnten Deutschen sollten sich aber am 9. November über den Aufmarsch der Partei-, Gewerkschafts-, Kirchen- und Industriefunktionäre freuen. Da kommt zusammen, was wirklich zusammengehört. Sie alle eint ein Ziel: Deutschland – halts Maul!