Der NPD-Parteivorstand sieht das hysterische und pauschale Kesseltreiben gegen alle patriotischen und nationalen Kräfte als gigantische Diskriminierungskampagne. Obwohl die NPD seit ihrer Gründung im Jahre 1964 intensiv vom „Verfassungsschutz“ observiert wird, geben etliche „Verfassungsschützer“ und hochrangige Politiker zu bedenken, daί das vorhandene Material fόr ein Parteiverbot immer noch nicht ausreichen kφnnte. Recht haben diese Herren, denn die NPD bekennt sich seit ihrer Gründung in Wort und Tat uneingeschränkt zum Grundgesetz und zum Prinzip der Gewaltlosigkeit. Die NPD ist sogar der Ansicht, daß die BRD deutlich „mehr Demokratie wagen“ sollte, etwa durch Volksabstimmungen auf Bundesebene.
Beckstein: Profilneurose oder „NS-Vater/ Sohn-Problem“?
Das derzeitige Bestreben des bayerischen Innenministers Beckstein, die NPD verbieten zu lassen, hδlt die NPD primär fόr einen krampfhaften Profilierungsversuch des CSU-Mannes. Auίerdem geht sie davon aus, daί Herr Beckstein mit seiner Sommerloch-Propagandashow zumindest unbewußt versucht, ein ganz persönliches und psychologisch hochkomplexes Vater/Sohn-Dilemma zu bewältigen. Franz Schänhuber schreibt zu Beckstein: „Beckstein ist ein Mann, der seine ausländerfeindliche Gesinnung dadurch in den Medien zu kompensieren sucht, daί er auf alles einschlδgt, was sich zu Rechts auch offen bekennt. Das alte Väter/Söhne Problem. Becksteins Vater hatte in der NS-Zeit, wie mir Max Streibl genόίlich erzählte, das katholische Kloster Ettal als Hitler-Bewunderer gründlich ’nazifiziert‘.“ (F. Schönhuber: „In Acht und Bann“, S. 306, 2. Aufl., Berg 1996).
Auch die „Sόddeutsche Zeitung“ (29./30. August 1998, Nr. 198, S. 11, „Aufmarsch vor den Parlamenten“, Autorin: Annette Ramelsberger) wuίte Interessantes zu berichten: Gerhard Frey „präsentierte einen Brief von Becksteins damals 93jδhrigen, inzwischen verstorbenen Vater an die National-Zeitung, in dem der alte Mann vom ‚Einfluί aggressiver Juden in der amerikanischen Politik‘ sprach.“ Es dόrfte Herrn Beckstein jun. schwerfallen, fundierte Belege dafόr zu prδsentieren, daί Vertreter des NPD-Vorstandes sich eines solchen Jargons befleißigen.
Im NPD-Parteivorstand hδlt man es auch nicht fόr ausgeschlossen, daί Herr Beckstein inzwischen Probleme mit seinem Ruf hat. Herbe Kritik hat er sich etwa durch seine extrem populistische Unterscheidung zwischen „nützlichen“ uns „ausnutzenden“ Ausländern zugezogen (ähnlich mφgen vor 150 Jahren auch viele US-Südstaatler gedacht haben). Oder will er vielleicht durch imagefördernde Meldungen einen „CSU-Blitzkrieg“ gegen das geplante Einwanderungsgesetz vorbereiten – Motto: „Ein Schritt zurόck, zehn Schritte vor“?.
Die NPD jedenfalls freut sich όber eine Medienberichterstattung, die sie in diesem Ausmaß in letzter Zeit nicht mehr genossen hat und die ihr massenhaft Interessenten und neue Mitglieder verschafft hat.