Ein Opfer linker politisch motivierter Gewalt
Heute jährt sich zum einunddreißigsten Mal der Tod von Gerhard Kaindl. Der damals 47-jährige Familienvater, Kleinunternehmer und Schriftführer der Deutschen Liga für Volk und Heimat wurde am 3. April 1992 von sieben bewaffneten und vermummten Männern in einem China-Restaurant in Berlin-Kreuzberg angegriffen und dreimal in den Rücken gestochen. Der Angriff erfolgte kurz nachdem der ehemalige Landesvorsitzende der Republikaner Carsten Pagel von einem Gast ausländischer Herkunft erkannt und beschimpft wurde. Obwohl Zeugen die Angreifer als Türken beschrieben, wurden die Täter nie gefasst und der Fall blieb bis heute ungesühnt.
Die Berichterstattung der Berliner Presse und Medien führte damals dazu, dass Kaindl als „Rechtsradikaler“, „Rechtsextremist“ und „Neonazi“ bezeichnet wurde. Dadurch wurde die Empörung der deutschen Öffentlichkeit auf ein Minimum beschränkt und der Mord als politisch motivierte Tat verharmlost. Es war bezeichnend, dass sich Politiker und Medien eher darum sorgten, dass der Vorfall nicht den Volkszorn gegen Ausländer verstärken würde, anstatt sich über den Tod eines deutschen Familienvaters und Steuerzahlers zu empören.
Während im Falle eines getöteten Vietnamesen die Medien und Politiker ihre Empörung über „Fremdenhass und Intoleranz“ ausdrückten, blieb die Ermordung von Gerhard Kaindl unbeachtet. Selbst der Regierende Bürgermeister Diepgen (CDU) äußerte kein öffentliches Bedauern über den Tod Kaindls und lehnte es ab, eine Traueranzeige seiner Mitbewerber zu veröffentlichen.
30 Jahre später müssen wir uns fragen, ob die Behörden alles in ihrer Macht stehende getan haben, um den Mord an Gerhard Kaindl aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Der Fall Kaindl bleibt ein trauriges Beispiel für die Vorurteile und Diskriminierung, die in unserem Land immer noch existieren und die Opfer politisch motivierter Gewalt oft im Stich lassen. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner politischen Gesinnung oder Herkunft, in Deutschland in Sicherheit und Frieden leben kann. Der Tod von Gerhard Kaindl darf nicht umsonst gewesen sein, sondern muss uns dazu motivieren, gegen jegliche Art von Gewalt und Diskriminierung vorzugehen.