Die Bürger im Landkreis Oder-Spree haben gesprochen und das Ergebnis ist klar: Der AfD-Politiker Rainer Galla hat die erste Runde der Landratswahl mit 24,8 Prozent der Stimmen gewonnen. Damit steht nun eine spannende Stichwahl bevor, bei der Galla gegen den SPD-Politiker Frank Steffen antreten wird, der immerhin 22,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte.

Die Wahlbeteiligung lag bei 36,7 Prozent, rund 153.000 Menschen waren zur Abstimmung aufgerufen. Insgesamt hatten sich acht Kandidaten, darunter zwei Frauen und sechs Männer, um die begehrte Position des Landrats beworben. Doch keiner von ihnen konnte die erforderliche Stimmenmehrheit von mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinen.

Der Wahlsieg von Galla, der als AfD-Kandidat antrat, ist sicherlich eine Überraschung für viele. Doch in Zeiten politischer Umbrüche und Unsicherheit suchen die Wähler offenbar nach neuen Lösungen und Alternativen. Mit knappem Abstand dahinter liegt der Vize-Landrat Sascha Gehm von der CDU mit 20,7 Prozent der Stimmen, gefolgt von Erdmute Scheufele von den Grünen mit 5,4 Prozent und Melanie Sellin von BVB/Freie Wähler mit 18 Prozent.

Wahlsieger Galla in einer ersten Stellungnahme:

„Bei der ersten Runde der Landratswahl in Oder-Spree haben Sie mir mit 24,8 % die meisten Stimmen gegeben. Dafür meinen herzlichen Dank. Doch die höchste Hürde müssen wir bei der Stichwahl am 14. Mai nehmen. Da brauchen wir ca. doppelt so viele Stimmen, damit ich wirklich IHR Landrat werden kann. Bitte reden Sie mit Freunden, Nachbarn, Kollegen über die Wahl und geben Sie alle Ihre Stimme ab: Auch die Großeltern und alle Kinder ab 16. Wir werden es schaffen – aber nur mit Ihrer Hilfe!“

Rainer Galla

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft im Landkreis Oder-Spree weiter entwickeln wird. Die Stichwahl am 14. Mai wird mit Spannung erwartet, denn sie wird entscheiden, wer letztendlich das Amt des Landrats übernehmen wird. In der Vergangenheit sind bereits viele Kandidaten an dem erforderlichen Mindestquorum gescheitert, das besagt, dass der Gewählte mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen auf sich vereinen muss und diese Mehrheit mindestens 15 Prozent der Wahlberechtigten entsprechen muss.

Die Landratswahl im Kreis Oder-Spree ist also noch nicht entschieden. Wer am Ende das Rennen macht und das Amt des Landrats übernimmt, wird sich erst nach der Stichwahl zeigen. Eines ist jedoch sicher: Die politische Landschaft in Deutschland bleibt spannend und wechselhaft, und die Wähler haben das letzte Wort.