Immer wieder Erdogan, den ich auch sonst gut finde: er hat den USA jetzt ohne Umschweife den Völkermord an den Indianern um die Ohren gehauen – eine Reaktion darauf, daß das US-Repräsentantenhaus zuvor die türkischen Armenier-Massaker während des Ersten Weltkrieges offiziell als „Völkermord“ eingestuft hatte.
Wörtlich sagte Erdogan:
„Unser Parlament kann auch den Genozid an den Indianern anerkennen. Können wir über die USA ohne die indigenen Völker sprechen? Das ist die beschämende Geschichte Amerikas.“
An dieser Feststellung ist schwer etwas auszusetzen. Die Ausrottung der Indianer und ihrer nach Millionen zählenden Büffelherden im 19. Jahrhundert gehört zweifelsohne zu den großen Schandflecken der an Verbrechen, Lügen und getürkten Kriegseintritten nicht armen US-Geschichte. Wenn man sie wie Erdogan zur Sprache bringt, ist man kein Rowdy, sondern jemand, der die Wahrheit sagt.