Helsinki – Einen deutlichen Kurswechsel erwarten Beobachter nach dem Wechsel an der Spitze der rechtspopulistischen Wahren Finnen. Dort löste der 46jährige Europaabgeordnete Jussi Halla-Aho den zuletzt glücklos agierenden langjährigen Parteivorsitzenden Timo Soini ab. Halla-Aho gehört dem patriotischen Flügel der Partei an, die die Regierungsbeteiligung der PS (finnisch: Perussuomalaiset) zunehmend kritisch sehen. Tatsächlich hat die Unterstützung von Ministerpräsident Juha Sipilä den Wahren Finnen deutliche Sympathieeinbußen beschert. Wahlergebnisse um die 20 Prozent, wie noch vor einigen Jahren, scheinen aktuell in weiter Ferne.
Hier will der studierte Philosoph Halla-Aho ansetzen und künftig die Kernkompetenzen der Partei wieder in den Vordergrund stellen. Dass die weiteren Koalitionspartner bereits kurz nach seiner Ernennung zum Parteichef die weitere Zusammenarbeit mit der PS aufkündigten, bietet die Chance, den Weg der zwangsweisen Mäßigung, den PS aus Rücksichtnahme auf die bisherigen Partner KESK und KOK einschlug, wieder zu verlassen.