Magdeburg – Es macht mittlerweile keinen Spaß mehr, über die Vorgänge innerhalb der Alternativen für Deutschland im Landtag von Sachsen-Anhalt zu schreiben. Mit positiven Schlagzeilen viel die Truppe um Fraktionsführer Poggenburg seit ihrem Einzug ja selten auf. Umso ärgerlicher ist es, dass sich jetzt eine Hiobsbotschaft der nächsten anschließt.
Jens Diederichs ist nach Sarah Sauermann aus Bitterfeld-Wolfen und Gottfried Backhaus aus dem Saalekreis der dritte Landtagsabgeordnete, der die Fraktion verlassen hat. Besonders kurios: Diederichs will entgegen seiner vormalig ausgetretenen Kollegen künftig für die CDU Politik machen. Das wirkt deshalb so skurril, weil die AfD gerade in Sachsen-Anhalt auf dem Höhepunkt der Anti-Merkel-Stimmung in den Landtag gesegelt ist.
Beobachter gehen seit langem davon aus, dass die Sollbruchstellen unterschiedlicher Politikauffassungen innerhalb der AfD früher oder später als Streitereien an die Oberfläche kommen würden. Besonders ärgerlich ist dies für die vielen Wähler, die ihr Kreuz in der Hoffnung auf einen längst überfälligen Politikwechsel gemacht haben. Im vertrauen darauf, die vermeintlich stärkere Kraft zu unterstützen sind viele Wahlberechtigte von der NPD zur AfD übergeschwenkt. Ein Schritt der sich mehr und mehr zu rächen scheint. Neben den Abgängen, die die Partei nun zu verkraften hat, werden auch zunehmend patriotische Mitglieder aus der AfD ausgeschlossen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass sich die Nationaldemokraten im Bundestagswahlkampf gut aufstellen und als Alternative zur Alternativen bereitstehen damit der Wähler nicht zwangsläufig zurück in die Arme der etablierten Parteien getrieben wird.