Eine denkwürdige Ausstellungseröffnung im Münchner Stadtmuseum
München – Eine Soirée, die in Erinnerung bleibt: das Stadtmuseum am Jakobsplatz lud am Donnerstagabend zur Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Revolutionär und Ministerpräsident: Kurt Eisner 1867 – 1919“ ein. „Zur Eröffnung (…) laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein“, steht ausdrücklich im knallroten Papp-Flyer, der auch den Münchner Stadträten mit ihrer Rathauspost zuging. Von den 80 gewählten Volksvertretern interessierte sich allerdings nur ein einziger für das spannende zeithistorische Thema: BIA-Stadtrat Karl Richter. Und interessierte Freunde brachte er ebenfalls mit: Heinz Meyer, den Münchner PEGIDA-Chef, sowie eine weitere Aktivistin der islamkritischen Bürgerbewegung.
Um die Sektlaune im Foyer war es da geschehen. Die Dritte (SPD-)Bürgermeisterin Christine Strobl spulte ihren Vortrag eher lustlos herunter, und die Direktorin des Stadtmuseums, Dr. Isabella Fehle, die ihr ans Rednerpult folgte, arbeitete sich an zahlreichen Danksagungen ab. Zum Vortrag der Ausstellungskuratorin Ingrid Scherf kam es nicht mehr. Ihr drohte die Stimme zu versagen, als sie hervorstieß, ihr drehe sich ob der drei Überraschungsgäste der Magen um, und: „Wut kommt in mir hoch, ich hab einen Kloß im Hals, ich kann jetzt nicht mehr weiterreden…“
Außerordentlich schade, denn die Frau Kuratorin, die in der Vergangenheit vor allem als „Friedensaktivistin“ und linke Publizistin in Erscheinung getreten ist, hatte sich auf ihr Referat zweifelsohne gut und substantiell vorbereitet. Daß sie es ihrem Publikum wegen ihrer Befindlichkeiten vorenthalten mußte, empfanden nicht nur die Gäste von BIA und PEGIDA als betrüblich. Sie hoffen nun, daß Frau Scherf ihre Fassung beizeiten wiederfindet und ihren Vortrag recht bald nachholen kann, diesmal vielleicht mit mehr Contenance. Sprachlosigkeit im Angesicht Andersdenkender kann schließlich nicht die Lösung sein.
BIA-Stadtrat Richter und PEGIDA-Chef Heinz Meyer nahmen die Möglichkeit der Erstbesichtigung der Eisner-Ausstellung gerne wahr und nutzten die Gelegenheit gleich noch für interessante Gespräche. Weil die Museumsleitung darin offenbar ein Sicherheitsrisiko sah, forderte sie Verstärkung an – die Polizei zeigte mit fünf Zivilpolizisten im Museum und zwei Streifenwagen davor Präsenz: der ganz normale Wahnsinn im Zeitalter der political correctness.