2017 stellt ein einzelner Mann die Posse des Wilhelm Vogt als »Hauptmann von Köpenick« (1906) locker in den Schatten. Der Bundeswehr-Oberleutnant Franco A. schaffte es nicht nur, sich als »syrischer Flüchtling« registrieren zu lassen, sondern entlarvte zeitgleich einen unfähigen Apparat als das, was er ist: Ein bürokratisches Monster zur Publikumstäuschung. Bei seiner Anhörung wehklagte der Teilzeitflüchtling, der kein Arabisch kann, über sein furchtbares Fluchtschicksal, um anschließend zum Flüchtling erster Klasse befördert zu werden. Daß er keine Papiere vorweisen konnte, ging als Normalfall durch.
Seit Merkel verkündete, die BRD habe sich »durch vorbehaltlose Hilfsbereitschaft« auszuzeichnen, salutieren die beamteten Untertanen vor der Rautenfrau wie einst die Bediensteten des Köpenicker Rathauses vor der Hauptmannsuniform. Was danach noch von dem Fall zu hören war, entspricht den bekannten Mustern der ebenso trostlosen wie staatsuniformierten BRD-Medienlandschaft. Franco A. soll – wie überraschend – rechtsradikal sein, demzufolge auch Anschläge geplant haben, die dann den völlig unschuldigen illegal Eingeströmten in die Schuhe geschoben werden sollten. Beweise? Wozu denn! Das Ganze atmet den fauligen Gestank eines Zweitaufgusses der NSU-Schimäre; wieder wird das Gruselmärchen vom bitterbösen Neonazi gegen arme, unschuldige Flüchtlinge aufbereitet. Gleichwohl steht zweifelsfrei fest: Die BRD wurde erfolgreich von einem Hochstapler vorgeführt. Kein Spaßmacher hätte sich eine solche Realsatire ausdenken können.
Zuerst erschienen bei: www.deutsche-stimme.de