Am Morgen des 12. 4. 2015 brannte ein „Flüchtlingsheim“ in Berlin-Treptow bis zur Unbewohnbarkeit aus. Die ca. 90 Bewohner wurden umquartiert. Sozialsenator Czaja eilte sofort an den Tatort.

Unverzüglich könnte also jetzt das bestens eingespielte Skandalisierungsritual beginnen:
Bundespräsident Gauck schlägt mit seiner aktuellen Nebenfrau am Brandort auf und zeigt sich zutiefst erschüttert von den Abgründen des Hasses, die sich vor ihm auftäten. Bundesjustizminister Maas (SPD) fordert eine brutalstmögliche Ahndung dieses feigen Anschlags und für die Täter die unnachsichtige Härte der Justiz. Außenminister Steinmeier entschuldigt sich in einem Telegramm an die EU für dieses feige Verbrechen. Frau Merkel beteuert ihre Fassungslosigkeit und kündigt eine Reise nach Israel an.

Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Caffier (CDU), fordert vom Bundesverfassungsgericht, im NPD-Verbotsverfahren endlich Fakten zu schaffen. Weiteres Zaudern würde neue rechtsextreme Exzesse geradezu herausfordern. Vertreter der Kirche bereiten einen Sühne- und Bußgottesdienst am kommenden Sonntag vor dem Asylantenheim vor. Heuschreckenähnlich ausschwärmende Fernsehjournalisten hetzen mikrofonbewehrt hinter Bürgern her, um Antworten auf drängende Fragen („Wie fühlen Sie sich nach dem Anschlag?“ oder „Warum hassen Sie Ausländer?“) einzufangen und dann mit vergifteten Kommentaren versehen auszustrahlen. Schüler der nahe gelegenen Grundschule müssen vor Fernsehkameras Textstellen aus dem „Tagebuch der Anne Frank“ vorlesen. Der Vorsitzende der muslimischen Gemeinde erkennt in dem Vorfall ein weiteres Indiz für eine antiislamische Pogromstimmung in der BRD. Er überlegt, UNO-Botschafter anzufordern, um die Verfolgung von Minderheiten zu dokumentieren. Im Fernsehen wird nach der Tagesschau ein „Brennpunkt“ gesendet, in dem die örtliche Lokalprominenz vom Pfarrer bis zur Klofrau vom Wochenmarkt Entsetzen und Abscheu vor der Tat bekundet. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) ruft unter Tränen zum „Aufstand gegen rechts“ auf. Sie schäme sich schon den ganzen Tag, als Deutsche, so etwas (?) ertragen zu müssen. . . . .

Doch das alles blieb diesmal aus. Denn der Brandstifter war ein rauchender Asylant, der beim Qualmen eingeschlafen war. Also gab es kein bundesweites Empörungsritual. Dafür zahlen wir Steuerzahler statt des Täters den Wiederaufbau der Einrichtung sowie die psychologische Nachbetreuung des traumatisierten, Brandstifters mit Migrationsabgrund. Das antideutsche Medien-Anklagefestival wird nur eröffnet, wenn ein deutscher Täter in Sicht bzw. in Verdacht ist.

Dieser Beitrag erschien in der Druckausgabe Zündstoff 02/2015