Heute jährt sie sich zum 23. Mal, die sogenannte “Deutsche Wiedervereinigung”. Sicherlich auch ein Grund, sich noch einmal die Ereignisse vor über 20 Jahren vor Augen zu führen und sich über die damalige Entwicklung zu freuen. Aber auch ein Grund, um nachdenklich zu sein ob der Entwicklung des “wiedervereinigten” Deutschlands und ob der Tatsache, daß diese Wiedervereinigung eben nur eine Teilvereinigung war.

Absolut bedenkenswert bleibt die Tatsache, daß es vor über 20 Jahren endlich einmal ein Teil des deutschen Volkes gewagt hat, sich gegen das verhasste kommunistische System zu stellen, trotz massiver Einschüchterungsversuche und staatlicher Gewalt nicht aufzugeben und letztendlich den Sieg über dieses System für sich beanspruchen zu können. Nachdenklich muß einen aber die Tatsache stimmen, daß ein wesentlicher Teil dieses ehemaligen Unterdrückungssystems bis heute fortlebt – so existiert die ehemalige Staatspartei SED nach einigen namentlichen Wandlungen als “Linke” weiter, an vielen exponierten Stellen sitzen im “wiedervereinigten” Staat ehemalige SED- und Stasi-Größen, die bis heute nicht zur Verantwortung gezogen wurden.

Bundesarchiv_Bild_183-1990-1003-400_Berlin_deutsche_Vereinigung_vor_dem_ReichstagDie Freude war riesig, auf beiden Seiten der Mauer. Monate lang herrschte eine Stimmung der Ausgelassenheit, Trabbis wurden im Westen mit Hupkonzerten begrüßt, Fremde fielen sich gegenseitig in die Arme.

Und heute, 23 Jahre später? Die Freude ist der Realität gewichen. “Blühende Landschaften” wurden versprochen, fährt man heute allerdings durch Teile Sachsen-Anhalts oder Brandenburgs sieht man verwaiste, zerfallende Gegenden. Nirgendwo ist die Arbeitslosigkeit so hoch wie in Teilen Mitteldeutschlands; es herrscht totale Perspektivlosigkeit. Das Verbrechen an Millionen deutscher Vertriebene bleibt bis heute nahezu ungesühnt. Völkerrechtswidrig wurden sie ihres Grund und Bodens, ihrer angestammten Heimat beraubt und dürfen heutzutage nur noch von einer wirklichen Wiedervereinigung träumen.

Statt sich um die Probleme des eigenen Volkes zu kümmern, pumpt die Bundesregierung deutsche Steuerzahler-Milliarden in das Monster-Projekt EU, zahlt lieber für griechische Schulden, statt sich um die soziale Verarmung im eigenen Land zu kümmern.

Dies sind die Kehrseiten der Medaille, die einen gerade an einem Tag wie heute auch nachdenklich werden lassen sollten. Die mutigen Bürger in der DDR, die unter hohem Risiko ihr Leben und ihre Existenz riskiert hatten, taten dies sicherlich nicht, um heute in Armut und ohne Zukunftsvisionen leben zu müssen. Diesen gilt es, ihnen für ihren Mut zu danken, sich aber auch gleichzeitig dafür zu schämen, was die BRD-Politik schon kurze Zeit später daraus gemacht hat.

Bleibt zu hoffen, daß wieder ein Tag kommen wird, an dem sich das Volk endlich gegen die heutigen Zustände wehrt; an dem nicht mehr Resignation und Desinteresse vorherrschen, sondern der Wille, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen. Deutschland und das deutsche Volk haben es verdient.



Bild: Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-400 / Grimm, Peer / CC-BY-SA, Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland lizenziert.
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