+++ Zahl der Zweitjobber verdoppelt sich +++
Immer mehr Deutsche können von ihrem Arbeitseinkommen nicht mehr leben. Daher sind sie auf eine zweite Arbeitsstelle angewiesen, um alle Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung hat sich die Zahl derer, die auf mehrere Arbeitsstellen angewiesen sind, innerhalb der letzten sieben Jahre verdoppelt. Während 2003 rund 1,2 Millionen Deutsche einen Zweitjob annehmen mussten, waren es im Jahr 2010 schon 2,4 Millionen. Entsprechend stieg der Anteil der Arbeitnehmer mit Doppeljobs an allen Arbeitnehmern von 4,3 auf 8,5 Prozent. Somit ist bald jeder zehnte Beschäftigte gezwungen, zwei Arbeitsstellen auszuführen. Die Zahlen beruhen auf einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit.
Die meisten Betroffenen (82 Prozent) haben demnach eine Vollzeitstelle und müssen anschließend noch eine geringfügig bezahlte Nebenbeschäftigung ausüben. Die anderen üben meist mehrere Minijobs gleichzeitig aus, und eilen am Tag von einer Arbeitsstelle zur nächsten. Besonders Frauen (57,5 Prozent) sind betroffen. Dabei handelt es sich häufig um alleinerziehende Mütter, die nach einem Achtstundenarbeitstag noch abends bis spät in die Nacht kellnern müssen. Leidtragende sind dabei nicht nur die betroffenen Frauen, sondern auch deren Kinder, die meist auf sich allein gestellt sind. Dass unter solchen Bedingungen kaum noch Kinder in die Welt gesetzt werden, ist kaum verwunderlich. Hier müsste die Politik dringend handeln. Doch die ist derzeit eher damit beschäftigt, den Euro, andere Staaten und die großen Banken zu „retten“.
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