Als Renate Künast, der unglaublich knabenhaft wirkende Bundestagsfraktionsvorsitzende der Grün_innen, seine kosmopolitische Weltoffenheit in dem Satze Ausdruck verlieh: „Es kann nicht sein, dass wir Lebensmittel aus aller Welt essen, überall hinreisen wollen und am Ende zu Hause ein paar Unterschiede in den Kulturen nicht aushalten können“ [2], war zu erwarten gewesen, daß der potentielle Koalitionspartner der Partei der Melonen (außen grün, innen rot), die CDU, nicht lange auf sich warten läßt.
So sah sich der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Wolfgang Böhmer – nach dem Karnevalsauftakt in offensichtlich angeheitertem Zustand – gezwungen, auf das China-Restaurant-Syndrom hinzuweisen, und rührte den grünen Quark mit einem schwarzen Löffel erneut auf: „Wir müssen auch offen sein, nicht nur für ausländische Gerichte, die ja auch ganz interessant sind, nicht nur für ausländische Urlaubsorte, sondern auch für ausländische oder Mitbürger mit ausländischen Wurzeln und ausländischer Herkunft, die dann bei uns leben wollen.“
Diese innere Logik, daß, wer Kartoffeln und Tomaten ißt, vor seiner Haustür gefälligst auch Indianerreservate einzurichten habe, versucht Karl-Eduard von Schnitzler in seinem „Schwarzen Kanal“ den Bevölkerungsmassen näher zu erläutern: „Und auch, weil die Ostdeutschen immer noch Szegediner Gulasch essen, haben die Ungarn das unbestrittene Recht damit erworben, sich in den verödeten Landstrichen Deutschlands als Pioniere anzusiedeln.“
Manchen aber gehen die Äußerungen Wolfgang Böhmers nicht weit genug. So etwa Benno Esel und Ongo Bongo von der AntiSpe, die sich als Antispeziesisten auch für die unbegrenzte Einwanderung von Raubkatzen, Giftschlangen und Malariamücken einsetzen: „In manchen Teilen Deutschlands werden immer noch Schmeißfliegen totgeschlagen, obwohl sie unsere Scheiße lieben und da keine Unterschiede machen zwischen diesem oder jenem Kot. Da sind die tumben Deutschen weitaus rückständiger! Wenn dieses Volk statt dröger Hafergrütze auch Datteln und Bananen essen will, dann soll es Affen und Kamele in seinen Parlamenten gefälligst bereitwillig dulden!“
Um den Neozoen Raum zu schaffen, wollen die Antispeziesisten in Zukunft auch Menschen verspeisen: zunächst die Faschisten, dann die Sexisten usw. und am Ende sich selbst. Der letzte Antispeziesist wird dann dazu auserkoren sein, als Futter für eine Gruppe Neozoer zu dienen.
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[1] Internetauftritt Projekt ANEBO – Aquatische Neozoen im Bodensee, Stand: 09.11.2010
[2] Berliner Zeitung: „Nur ein paar Unterschiede“, 02.11.2010
[3] MDR-aktuell, 03.10.2010