Bagdad/Washington. Wie bereits vor einigen Tagen bekannt wurde, beenden die Amerikaner offiziell ihre Irak-Invasion, die vor mehr als sieben Jahren unter der Agenda der US-Außenpolitik „Kampf gegen Terror“ begonnen wurde. Nach Angaben der US-Administration sollen dennoch 50000 Soldaten im Land bleiben. Dies entspricht einem Drittel der vormals stationierten Besatzungstruppen.
Nach Meinung von internationalen Beobachtern ist der Irak nach wie vor politisch instabil. Die vor einem halben Jahr durchgeführten Parlamentswahlen gelten bis zum heutigen Zeitpunkt als politisch irrelevant. Eine Regierung konnte nicht gebildet. Darüberhinaus erfuhr der Irak in den letzten Wochen eine massive Terrorwelle, die der Al-Kaida-Organisation zugeschrieben wird. Aus militärischer Sicht spielt der Aufwand der US-Amerikaner an Militär- und Menschenmaterial auch nach der Verkündung des Endes des Kriegseinsatzes eine signifikante Rolle.
Es ist daher fragwürdig, warum gerade jetzt die Amerikaner ihren Teilrückzug durchführen? In der letzten Woche verkündeten die Israelis, dass sie in binnen von 12 Monaten eine militärische Intervention gegen den Iran anstreben. Darüberhinaus verlangte man die militärische und politische Unterstützung der USA und empfahl auf das Kontingent der Irak-Truppen zurückzugreifen.