Der Parteivorstand der NPD will nationale Bestrebungen in Südtirol aktiv unterstützen und prüft derzeit die rechtlichen Möglichkeiten, in Südtirol eine Niederlassung einzurichten, erklärte gestern der Berliner NPD-Vertreter Stefan Haase. Wie Haase vor internationalen Pressevertretern mitteilte, würden sich immer öfter Staatsbürger aus Südtirol melden, die bei der Partei Mitglied werden wollen, weswegen der Leiter der NPD-Rechtsabteilung, Dr. Hans-Günther Eisenecker, mit der Prüfung der örtlichen Gesetze betraut wurde. »Die meisten Anfragen um Informationsmaterial kommen von jungen Leuten um die 20«, so Haase. Auch aus Belgien und Frankreich kämen Anfragen ein, die man derzeit prüfe, so Haase. Derweil wurde der Schweiz-Beauftragte der Partei mit einem zehnjährigen Einreiseverbot in die Schweiz belegt, unter Strafandrohung, sollte er Schweizer Boden betreten.
Selbstverständlich sorgt der europaweite Ausbau von NPD-Strukturen bei den Berufsdemokraten für hektische Aufregung. Entsprechend »warnte« auch der Südtiroler Parteifunktionär Franz Pahl in einer Aussendung vor der NPD. Diese sei mit ihren »rein nationalen Bestrebungen wie der Forderung nach der Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und der Rechte der nationalen deutschen Minderheiten« besonders »gefährlich«. Von einer eventuellen Tätigkeit der NPD sei für die antideutschen Altparteien in Südtirol nichts Gutes zu erwarten. Die selbsternannten »demokratischen Kräfte« sollten diesen Bestrebungen durch entschiedenes Auftreten den Boden entziehen, meint Pahl.