Ein führendes Mitglied des Greifswalder PDS-Kreisverbandes sucht den Dialog mit der NPD. Zwar betont Jean-Yves Nossin, daί er abseits aller Parteigleise als Privatperson mit den Nationaldemokraten reden will. Doch zeigte sich der PDS-Kreischef Schoenenburg „wenig erbaut“ von der Idee. „Das werd‘ ich ihm ausreden mόssen.“ Begonnen haben die ersten Kontakte mit einem Brief einer Greifswalder NPD-Hochschulgruppe an die PDS- Kreistagsabgeordnete Uta Pauly. Darin distanzierten sich die NPD-Hochschüler grundsätzlich von jeder Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Während man dies im PDS-Vorstand kommentarlos zur Kenntnis nahm und gewissermaίen zu den Akten legte, sah Jean-Yves Nossin Handlungsbedarf: „Es ist im Sinne der Demokratie, keinen Menschen auszugrenzen.“
Ideologische Vorbehalte müßten über Bord geworfen werden“. Deshalb werde er eine Gesprächseinladung der Nationaldemokraten annehmen. Wenn erst einmal die Fόhrungsebene von der Notwendigkeit eines kritischen, aber friedlichen Dialogs όberzeugt sei, könne Einfluß auf angeblich „gewaltbereite Anhänger der rechten Szene“ ausgeübt werden – „dann gibt es keine Gewalt mehr auf der Straße“. Vielleicht kann Herr Nossin in diesem Sinne auch auf jene Antifa-Schläger einwirken, die seit Jahren nichts anderes als Gewalt gegen Andersdenkende praktizieren.