Neuseeland: Die Grünen-Vorzeigeabgeordnete Golriz Ghahraman wurde beim Klauen in einer edlen Boutique ertappt. Statt jedoch die volle Verantwortung zu übernehmen, schiebt sie die Schuld auf den vermeintlichen psychischen Stress ihrer gut bezahlten Abgeordnetentätigkeit.
In einem selbstbemitleidenden Rücktritts-Statement erklärt Ghahraman: „Es ist klar, dass mein psychischer Zustand durch die Belastungen meiner Arbeit schwer beeinträchtigt ist. Das hat mich dazu veranlasst, in völlig untypischer Weise zu handeln. Ich versuche nicht, meine Handlungen zu entschuldigen, aber ich möchte sie erklären.“ Die Entschuldigungen muten wie ein schlechter Scherz an. Neuseeländische Abgeordnete verdienen wie in Deutschland weit mehr als der Bevölkerungsdurchschnitt. Im Jahr 2022 betrug ihr Jahresgrundgehalt 160.024 Neuseeland-Dollar (NZD). Hinzu kommen wie in Deutschland noch unzählige Zulagen.
Die Vorwürfe des Ladendiebstahls wurden erstmals am 10. Januar von Newstalk ZB Plus veröffentlicht. Ghahraman soll während der Festtage aus zwei hochwertigen Bekleidungsgeschäften unter anderem Designer-Waren im Wert mehrerer tausend Dollar gestohlen haben, darunter Scotties Boutique in Auckland, das auf Luxusmarken spezialisiert ist.
Die Polizei bestätigte, dass eine Untersuchung wegen des Vorfalls eingeleitet wurde. Ghahraman dankte Scotties Boutique für „die Freundlichkeit und das Mitgefühl“, das man ihr während dieser Zeit entgegengebracht habe. Keine Überraschung: Die Co-Vorsitzenden der Grünen, Marama Davidson und James Shaw, zeigen Verständnis für ihren Rücktritt.
Interessante Fußnote: Ghahraman machte 2017 als erster Flüchtling im neuseeländischen Parlament Geschichte. Sie ist damit so etwas wie die neuseeländische Sawsan Chebli.