Im Wettstreit um den Titel „Sprachwahrer des Jahres 2023“ stehen dieses Mal Persönlichkeiten wie Thomas Gottschalk, Heino, Rudi Völler, Donna Leon, Hartmut Engler von „Pur“ sowie eine Elsässer Deutschlehrerin und ein entschlossener Vater aus Berlin im Fokus. Die DEUTSCHE SPRACHWELT hat die Nominierungen bekanntgegeben und eröffnet die Abstimmung für ihre Leserschaft, die bis zum 31. Januar 2024 auf https://deutsche-sprachwelt.de/aktionen/sprachwahrer/ möglich ist.
Ein zentrales Thema der diesjährigen Wahl ist die zunehmende Bedrohung der Rede- und Kunstfreiheit. Dieser Umstand bereitet nicht nur den Nominierten Sorgen, sondern auch der DEUTSCHEN SPRACHWELT, die in ihrer Sprachzeitung zur Wahl aufruft.
Thomas Gottschalk, der in seiner letzten Ausgabe von „Wetten dass“ die Zuschauer mit einer nachdenklichen Sprachkritik überraschte, äußerte seine Besorgnis über die Veränderung im Umgang mit Sprache im Fernsehen. Der einstige Showmaster betonte, dass er früher im Fernsehen genauso gesprochen habe wie zu Hause, heute jedoch gezwungen sei, seine Wortwahl anzupassen. „Das ist keine dolle Entwicklung“, so Gottschalk, der offenbar die Selbstzensur als Alternative zum aufgeregten Aufnahmeleiter bevorzugt.
Auch die renommierte Schriftstellerin Donna Leon meldet sich zu Wort und sieht in der aktuellen Zeit eine bedenkliche Zunahme von Einschränkungen der Meinungsfreiheit. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ kritisierte sie, dass man heutzutage nichts mehr schreiben dürfe, was Leser in irgendeiner Weise empfindlich berühre. Für Leon ist dies schlichtweg Zensur.
Die Sänger Heino und Hartmut Engler schließen sich dem Widerstand gegen Zensurversuche an. In einer Zeit, in der künstlerischer Ausdruck eingeschränkt wird, setzen sie ein Zeichen für die Freiheit der Kunst und die Bewahrung einer offenen Sprache.
Fußballlegende Rudi Völler geht einen anderen Weg und bleibt bewusst beim traditionellen Sprachgebrauch, ohne sich den modernen Gender-Vorgaben zu beugen. Ein Berliner Vater wiederum hat den Rechtsweg eingeschlagen, um sein Kind vor gendernden Lehrkräften zu schützen.
Seit dem Jahr 2000 liegt die Entscheidung über die „Sprachwahrer des Jahres“ in den Händen der Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT. Unter den bisherigen Preisträgern finden sich bekannte Persönlichkeiten wie Dieter Hallervorden (2021), Monika Gruber (2014), Loriot (2011), Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).
Die Leser sind nun aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und ihre Meinung auf dem Abstimmungsformular mit Begründungen unter https://deutsche-sprachwelt.de/aktionen/sprachwahrer/ zu teilen. Es bleibt abzuwarten, welcher der prominenten Nominierten sich letztendlich den Titel „Sprachwahrer des Jahres 2023“ sichern wird und somit ein Zeichen für die Bewahrung der freien Meinungsäußerung setzt.