Infos und Anregungen pur: NS-Doku-Zentrum präsentiert „Rechtsextremismus“
Lokaltermin in der Münchner Briennerstraße: an historischer Stätte in unmittelbarer Nachbarschaft der früheren „Führerbauten“ am Königsplatz informiert dort seit kurzem eine Sonderausstellung im NS-Dokumentationszentrum über „Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945“. Gerade Münchner Protagonisten widmet die Ausstellung breiten Raum – Grund genug für einen Besuch, zu dem sich am gestrigen Mittwoch BIA-Stadtrat Karl Richter und der Münchner Pegida-Chef Heinz Meyer im Doku-Zentrum einfanden.
Das Resümee fällt unerwartet positiv aus. Zwar versucht sich die Bilderschau in der Vermittlung üblicher Stereotypen über das, was zeitgeistschnittige Volkspädagogen für „Rechtsextremismus“ halten. Was beim Besucher ankommt, ist allerdings die erfreulich umfassende und fundiert dokumentierte Information über das komplette Spektrum inländerfreundlicher Meinungsabweichler in einem zunehmend gleichgeschalteten politischen Umfeld. Dabei wird langjährigen Konstanten in der „Szene“ – etwa der BIA im Münchner Rathaus, die mit zahlreichen Einzelbelegen vertreten ist – ebenso Rechnung getragen wie jüngeren Akteuren, etwa der AfD, die ihre Bewährungsprobe erst noch bestehen muß und sich im Münchner Rathaus bekanntlich als glatter Rohrkrepierer erwiesen hat. Breiten Raum nimmt auch der Münchner Pegida-Ableger ein, der nunmehr fast drei Jahre lang auf der Straße ist und das Kreisverwaltungsreferat auf Trab hält.
Gerade wachsamen Bürgern, die allzu berechtigte Vorbehalte gegenüber der Katastrophenpolitik der etablierten Parteien haben, ist die Münchner „Rechtsextremismus“-Ausstellung dringend ans Herz zu legen: sie führt anhand einer breiten Palette angeblich „extremistischer“ Äußerungen vor Augen, daß Kritik an den Parteien des Volksverrats zahlreiche Facetten hat – und daß man damit nicht allein steht. Schon das macht Mut. Zudem bietet die Ausstellung eine Fülle von Anregungen, Argumentationsmustern sowie Hinweise auf Ansprechpartner für Unzufriedene, Politikverdrossene und Altparteienkritiker.
Die BIA im Rathaus wird sich deshalb Anfang 2018 in einem Antrag dafür einsetzen, daß die „Rechtsextremismus“-Bilderschau auch über den 02. April hinaus künftig als Dauerausstellung im NS-Doku-Zentrum verbleibt. Einstweilen ist sie dort täglich von 10 bis 19 Uhr zu sehen, der Eintritt kostet 5,– Euro. Er ist es wert.