Die drei Landtagswahlen in diesem Jahr haben mehrere Tendenzen deutlich gemacht:
- Der von der SPD zum neuen Messias empor gelobte Martin Schulz ist weder äußerlich noch politisch ein ernsthafter Gegner für Merkel. Seit er seine allgemein gehaltenen rhetorischen Luftblasen verbreitet, verlieren die Sozis immer weiter an Boden und begreifen nicht, warum. Man fühlt sich an einen Satz des Fernseh-Ekels Alfred Tetzlaff erinnert: „Der Sozi ist nicht grundsätzlich dumm, er hat nur sehr viel Pech beim Denken.“
- Die Wähler, die Merkel inzwischen weder hören noch sehen wollen, gehen nun weniger zur AfD, sondern stärken die aus der Asche wieder aufgestiegene FDP. Mit welcher Machtoption dies verbunden sein soll, bleibt rätselhaft.
- Sozis und CDU haben inzwischen soviel grüne Themen übernommen, daß die Öko-Schmuddel- und Verbotspartei und ihre oft ohne Ausbildung zu Prominenz gekommenen Emporkömmlinge (C. Roth, Volker Beck, Bütikofer etc.) zunehmend Stimmen verlieren, was allerdings nicht bedauerlich ist.
- Die AfD ist auf der Verliererstraße, was allerdings weniger mit den innerparteili-chen Auseinandersetzungen zu tun haben dürfte. Die Medien treiben die Partei mit immer neuen teils auch erfundenen Anwürfen vor sich her. („AfD-Abgeordneter will wieder Frauen verbrennen“ usw.). Bisher hat die AfD nicht gelernt, daß man vor den Unverschämtheiten der Presse nicht kuscht, sondern sofort mit gleicher Münze zurückzahlt. Gegen die Presseverunglimpfungen auf die Hilfe der Justiz zu hoffen, dürfte vergeblich sein. Lediglich die Stimmen etlicher ehem. NPD-Wähler kann sie derzeit (siehe Saarland-Wahl) noch zu sich rüberziehen.
- Bei dieser Gemengelage bleibt für die authentisch nationale NPD derzeit wenig Spielraum. Der Irrglaube, man könne noch mit Verbalradikalismus punkten, ist schon durch die noch schlechteren Ergebnisse der Splitterpartei „Die Rechte“ wi-derlegt. Tatsache ist: Die Invasion von ausländischen Kostgängern und deren ver-heerende Folgen ist durch die permanente Erwähnung von sich leerenden Asylan-tenquartieren in der Presse weitgehend aus dem Fokus der Wählerwahrnehmung verschwunden.
Der durchschnittliche BRD-Wähler möchte nicht mit schlechten Nachrichten bzw. Prognosen belästigt werden. Deshalb verfahren die Systempolitiker gemäß dem schon bei den Römern bekannten Prinzip: „Mundus vult decipi, ergo decipiatur!“ Zu Deutsch: Die Welt will betrogen werden, also betrügen wir sie!
Die Versprechen der Politiker werden gemäß einer Studie deshalb geglaubt, um sich danach umso lauter beschweren zu können, wenn sich die Politiker nicht mehr um ihre Zusagen scheren. Das klingt zunächst paradox, findet jedoch seine trauri-ge Bestätigung im Wahlverhalten der BRD-Wähler. Während in den Niederlanden, in Frankreich, Italien oder Österreich die ehem. „großen“ Parteien auf Miniaturgrösse zusammengeschrumpft sind, können sich SPD und CDU bislang so ziemlich alles leisten, ohne beim Wähler nachhaltig in Ungnade zu fallen. Weshalb das so ist? Auch dafür hatten die Römer schon die passende Erkenntnis: „Plenus venter non studet libenter“; zu Deutsch: Ein voller Bauch denkt nicht gern. Und solange die vollen Bäuche glauben können, es werde ihnen auch weiter gut gehen, wird sich bei Wahlen auch nichts ändern.