Bisher blieb der Aufschrei in der politischen Landschaft Europas aus. Sonst ist man, wo immer man glaubt Demokratiedefizite entdecken zu können immer schnell dabei, diese medienwidenrksam zu geißeln. Anders bei Machmut Ahmadinedschad , dem wohl umstrittensten und polarisierendsten Präsidenten der islamischen Republik Iran.

Das der mächtige Wächterrat seine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt abgelehnt hat, ist den Medien nur einige Randnotizen wert. Beobachter vermuten, dass das Establishment eine Kandidatur Ahmadinedschads in der jetzigen politischen Phase nicht will – aus Sorge um mögliche innen- und außenpolitische Spannungen. Ahmadinedschads Kandidatur erfolgte entgegen der ausdrücklichen Empfehlung des politischen und geistlichen Oberhaupts Ajatollah Chamenei.

Neben weiteren Kandidaten wurde hingegen der aktuelle Amtsinhaber Hassan Rohani zugelassen. Dieser gilt vielen Iranern jedoch zu zaghaft gegenüber dem Westen. Seine Ankündigung, die Sanktionen gegen den Iran vollständig beseitigen zu wollen, konnte er nicht umsetzen.