6.000 palästinische Häftlinge beginnen Hungerstreik
Jerusalem/ Ramallah (am). Erst am Freitag hat das sogenannte Nahost-Quartett die neue Friedensinitiative für Verhandlung zwischen den Israelis und den Palästinensern vorgestellt. Man erhofft sich dadurch bis Ende 2012 ein Friedensabkommen der beiden Lager auszuhandeln. Israel begrüßte diesen Prozess zwar öffentlich immer wieder, doch bereits kurze Zeit später zeigte der jüdische Staat offenbar sein wahres Gesicht. Laut ARD-Informationen genehmigte Israel 1100 jüdische Siedlungen im besetzten Gebiet Ost-Jerusalem. Als Voraussetzung für o.g. Verhandlungen betonte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verständlicherweise jedoch, dass es ohne einen Stopp des illegalen Siedlungsbaus im Westjordanland und in Ostjerusalem keine Gespräche geben werde.
Doch dies ist nicht der einzige Grund, der eine ernsthafte Friedensbemühung der Israelis in Frage stellt. Etwa 6.000 Palästinenser die sich in Haft Israels befinden, protestieren Palästinenserangaben zufolge gegen die Isolationshaft mit einem Hungerstreik. Die Situation in den Militärgefängnissen habe keinen anderen Entschluss zu gelassen, heißt es. Unter den Gefangenen sollen bereits einige seit zehn Jahren hinter Gittern sitzen. Der palästinensische Minister für Gefangenen-Angelegenheiten, Issa Qaraqe, betonte: „Dies ist eine Botschaft an die israelischen Verantwortlichen, dass solche Strafmaßnahmen nicht hingenommen werden“.