Zigeuner fahren 19-Jährigen tot – Dorfbewohner aufgebracht

Katuniza. In Bulgarien haben in der Nacht zum Sonntag aufgebrachte Dorfbewohner gegen einen Zigeunerclan protestiert, nachdem ein Minibus mit mehreren Mitgliedern des «Zar Kiro»-Zigeunerclans einen 19-jährigen Jugendlichen überfahren hatte. Ob sie den 19-Jährigen absichtlich totfuhren ist bisher nicht bekannt, jedoch gibt es seit Jahren erhebliche Spannungen zwischen den slawischen Dorfbewohnern und den Zigeunern. Die Dorfbewohner beschuldigen den wohlhabenden Zigeunerkönig seit langem, sie zu terrorisieren.

Als die Dorfbewohner von dem Tod des 19-Jährigen erfuhren, kochte die angestaute Wut über. Mehrere hundert Menschen zogen zu den Häusern des Zigeunerkönigs und bewarfen die Häuser mit Steinen und Brandsätzen, um den Clan aus dem Dorf zu vertreiben. Daraufhin schritt die Polizei ein und nahm 127 Protestierer fest. Auch in der nahegelegenen Stadt Plowdiw versammelten sich rund 3000 Menschen zu einer Kundgebung, um ebenfalls gegen den Tod des 19-Jährigen zu protestieren. Dabei brach ein 16-Jähriger zusammen und verstarb an Herzversagen. In Bulgarien sollen nach Schätzungen rund 500.000 Zigeuner leben. Bei der Volkszählung Anfang 2011 gaben allerdings nur gut 325.000 der Befragten zu, den Zigeunern anzugehören. Bei der bulgarischen Bevölkerung gelten die Zigeuner meist als unbeliebt.