Berlin. Bei einer wilden Schießerei in Neukölln sind zwei Personen schwer verletzt worden. Insgesamt wurden bei der Schießerei 18 Schüsse abgegeben. Auch der bekannteste Intensivtäter Berlins war beteiligt. Dem Vernehmen nach ist Nidal R., der als kriminelles Kind als “Mahmoud” bekannt geworden war, einer der beiden Verletzten. Der 28-Jährige ist erst vor vier Wochen nach mehreren Jahren aus der Haft entlassen worden. Die Polizei vermutet, dass beide Seiten geschossen haben, möglicherweise auch Nidal R. Bei der Auseinandersetzung habe es sich um „Zahlungsstreitigkeiten“ gehandelt, sagte ein Polizeisprecher. Gestern Abend stellte sich ein 33-Jähriger in Begleitung seines Anwalts bei der Polizei. Laut Polizeiangaben hat dieser einen „Migrationshintergrund“. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

Der an der Schießerei beteiligte Nidal R . ist nach eigenen Angaben staatenloser Palästinenser. Einen Beruf hat er nicht erlernt, sagte er im letzten Prozess. Seine kriminelle Karriere begann im Alter von zehn Jahren, damals soll er einen Elfjährigen verprügelt haben. Delikte wie Körperverletzung und Raub ziehen sich durch sein Strafregister. Nachdem er mit 14 strafmündig wurde, folgten mehrere Gefängnisstrafen, die zunächst zur Bewährung ausgesetzt wurden. Immer wieder fiel er durch neue, brutale Straftaten auf. Bis 2003 soll Nidal R. schon 81 Straftaten begangen haben. Nach einer längeren Haftstrafe wurde Nidal R. 2006 erneut festgenommen, kam aber mit Hilfe eines Anwalts wieder frei. Die Staatsanwaltschaft erwirkte wiederum Haftbefehl. 2007 wehrte er sich gegen eine Festnahme, wobei ein Polizist verletzt wurde. Er floh, wurde aber 2 Wochen später von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen. Im Februar 2008 wurde R. zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Richter bescheinigte ihm einerseits “hochgradige Gefährlichkeit”, anderseits aber auch “positive Ansätze” – weil er sich im Prozess entschuldigt hatte. Wegen eines Angriffs auf Gefängnisangestellte erhielt er im Juni 2009 vier Monate Haftverlängerung. Am 19. Oktober durfte Nidal R. die JVA Tegel verlassen, nur 4 Wochen später war er prompt in oben genannter Schießerei verwickelt.