Auf dem Weg vom Stadtpark in die Zwickauer Altstadt war der NPD-Pavillon nicht zu übersehen. Der Infostand, geziert mit einer groίe Sachsen-Fahne, stand gleich als Erstes. Aus dem Lautsprechern klangen Lieder des nationalen Barden Frank Rennicke. Örtliche Mitglieder verteilen Flugblδtter und Kleinwerbematerial.

Wie berichtet, mußten sich die Nationaldemokraten die Teilnahme an dem größten Volksfest des Landes vor dem Oberverwaltungsgericht erstreiten. Nachdem die Etablierten zunächst mit ihrem verfassungsfeindlichen Ausgrenzungskurs gescheitert sind, grenzten sie sich später durch einem »Boykott« selbst aus. Die NPD war am Sachsentag jedenfalls stark gefragt. Und das nicht zuletzt dank Schlagzeilen der letzten Wochen, die Verbotsdiskussion und die Auseinandersetzung um die Genehmigung dieses Infostandes. Offenbar schlägt die Hetze der Inländerfeinde direkt um in Werbung fόr die Volksfreunde. Gruppen von Jugendlichen drängten zuhauf an den NPD-Stand. Sie waren ebenso willkommen wie ein junges Paar mit Kind oder zwei ältere Herren im Trachtenanzug oder der 57jährige Bauleiter aus Leipzig, der gegenüber der Systempresse folgendes erklärte: »Ich finde es gut, daß die NPD hier steht. So eine Partei muß mitreden dürfen«. – »Einparteiensystem, das hatten wir schon in der DDR«, rief dazu ein älterer Herr. Ein anderer Bürger wurde mit den Worten »In diesem Land gibt es keine Demokratie« zitiert.

Bei nahezu allen Bürger, die sich um den NPD-Stand versammelten, herrschte eine massive Unzufriedenheit mit den herrschenden politischen Umständen vor: Dagegen konnte sich die nationale Partei einmal mehr als einzige Opposition präsentieren. Die Stimmung bei den Nationaldemokraten war dementsprechend positiv. Peter Klose, Kreisvorsitzender in Zwickau, gab umfassend Auskunft über die Arbeit seines Kreisverbandes und den kommunalpolitischen Aktivitδten der NPD. Auch der NPD-Landesvorsitzende Winfried Petzold zog eine positive Bilanz, und stellte einmal mehr fest:.»Die NPD achtet das Grundgesetz und will Veränderungen nur über Wahlen erreichen, jede Gewalt wird grundsätzlich abgelehnt.