Die diesjährige PENETRANTA, die größte Ausstellung zeitgenössischer Kunst in der BRD, fand in diesem Jahr in Waffelstedt an der Knille statt. Antikünstler, Stupidisten und Graphomanen zeigten den Besuchern, daß die Machwerke der Pop-, Klopp, und Foppart aus der staatlich geförderten psycho-pathologischen Kulturszene nicht mehr wegzudenken sind. Der Niederländer Grootmoel brillierte mit seiner extravaganten Komposition „Streichholz im Kothaufen“. Eher nachdenklich stimmte das Oeuvre des schottischen Meisters Mc. Silly: „Kleiner Luftballon ohne Hülle“. Dieses auch auf den zweiten Blick nicht sichtbare Kunstwerk faszinierte die Leitung der Ausstellung dermaßen, daß sie einen Sonderpreis für ultravisuelle Kunst auslobte. Durchaus sichtbar skizzierte das Werk des Schweden A. Bort („Lokusbrille mit Igelfell“) die künstlerische Abrechnung mit dem um sich greifenden Populismus.
Aufmerksamkeit erregte auch der Franzose Gaston de Poubelle mit seiner schaurig-abstrakten Studie „Leben im Urschleim“. Der Kölner B. Lödian, der sich selbst „Meister der Transspiration“ nennt, präsentierte seine Raddierung „Mohammed im KZ“, eine beklemmende Visualisierung mit bleibender Aktualität. Bei Ausstellungseröffnung versuchte ein irrtümlich eingeladener Kunstbanause die PENETRANTA als „Beispiel für die geistige Verwesung der Kunstszene“ zu diffamieren; er wurde umgehend aus dem Saal entfernt. Mit Faschisten und Kunstverächtern dürfe es keine Diskussion geben, betonte Ausstellungsleiterin Dr. Uta Gümpel-Sichelrot.