In Brandenburg an der Havel fand am Wochenende eine Begebenheit statt, über die kein Fernsehsender berichtete und auch keine Lokalgazette. Das ist aber nicht von Belang. Die größten Ereignisse kommen bekanntlich auf Taubenfüßen daher. Die Begebenheit, von der die Rede ist, hat das Zeug, in die Geschichtsbücher einzugehen. Nicht jetzt, aber in künftige, wenn die Bundesrepublik an ihr Ende gekommen ist und im Land wieder Freiheit und Gerechtigkeit herrschen.

Im Klinikum Brandenburg an der Havel besuchte am Samstag der NPD-Europaabgeordnete und langjährige frühere Parteivorsitzende Udo Voigt den schwerkranken und einmal mehr dem Tode nahen Horst Mahler. Sein Bericht über die näheren Umstände (auf Facebook hier: http://t1p.de/qtem) geht unter die Haut, weil es schwer erträglich ist, daß ein 82jähriger politischer Dissident, der in der Haft bereits ein Bein verlor, im angeblich „freiesten Staat“ der deutschen Geschichte unter derart unwürdigen, ja menschenverachtenden Bedingungen festgehalten wird, während andernorts im Land importierte Messerstecher und Vergewaltiger mit Samthandschuhen angefaßt und in jeder Beziehung privilegiert werden. Genau solcherart sind die Mißstände, die das Sündenregister der Bundesrepublik so unendlich, so unerträglich lang machen. Aber – nichts wird vergessen.

Mahler selbst, der wegen verschiedener Gesinnungsverbrechen sage und schreibe zwölf Jahre Haft abzubüßen hat, ist Udo Voigts Bericht zufolge ungebrochen, was jeder Bewunderung wert ist. Mit seinem Leben hat er abgeschlosen, doch sein Geist ist messerscharf wie eh und je. Er ist konsequent genug, selbst das unerträgliche Übermaß an Linksumnachteten und Deutschlandabschaffern für schicksalsnotwendig zu halten: „Deren Unvernunft ist nötig, um die Vernunft wieder zur Geltung zu bringen“, sagt er – tief unten in einem dunklen Kellerraum des Brandenburger Klinikums, wo er hinter einer massiven Gittertür wie ein Schwerverbrecher behandelt wird.

2016 attestierten ihm Systemjuristen allen Ernstes eine „verfestigte kriminelle Persönlichkeitsstruktur“.

Beim Zusammentreffen mit Udo Voigt brachte Mahler zuguterletzt handschriftlich einige wenige Grußzeilen an eine andere deutsche Märtyrerin zu Papier: an Ursula Haverbeck, die am letzten Donnerstag ihren 90. Geburtstag beging – auch sie in der Zelle einer bundesdeutschen Justizvollzugsanstalt. Auch Ursula Haverbeck zweifelte, fragte – im „demokratischen“ Deutschland des Jahres 2018 ist der freie Geist ein Kapitalverbrechen.

Horst Mahler schrieb ihr: „Liebe Ursula, was immer uns noch erwartet, wir haben es vollbracht. Das Deutsche wird frei sein.“

So klingen Zeilen aus Kerkermauern, an die sich die Geschichte später erinnern wird. Sie klingen nach Inquisitionsgericht und dem Galgen im Gefängnishof. Aber sie wurden nicht 1935 oder in einem früheren DDR-Zuchthaus zu Papier gebracht, sondern 2018 in der Bundesrepublik Deutschland.

Horst Mahler, Ursula Haverbeck und alle, alle anderen, die um Deutschland leiden und Unrecht erdulden: wir vergessen Euch nicht. Ihr seid die Märtyrer des künftigen, besseren Deutschlands.