Im bundesdeutschen Irrenhaus fällt es mitunter schwer, zu glauben, daß schon wenige hundert Kilometer entfernt die Welt in Ordnung ist. Dort leben normale Menschen mit einem erfreulichen normalem Empfinden für Werte wie Heimat, nationale Solidarität und Wehrbereitschaft.

In Kroatien gedachten heute Tausende der Rückeroberung der serbisch besetzten Landesteile vor 23 Jahren. Auf der Festung Knin fand wie üblich eine große Militärzeremonie statt. Die kroatische Präsidentin Grabar-Kitarovic fand dabei Worte, die sie hierzulande schnurstracks in den Verfassungsschutzbericht brächten. Sie erklärte, daß sich im Krieg der großartige Charakter der kroatischen Soldaten gezeigt habe, „beruhend auf Heimatliebe, Kampfbereitschaft und moralischen Tugenden“. Die Präsidentin forderte, daß die Erinnerung an den Waffengang von 1995 und die kroatischen Soldaten hochgehalten werden müsse, „weil das der Schlüssel für einen erfolgreichen Aufbau der kroatischen Gesellschaft, des ganzen Staates sowie einer besseren Zukunft für unsere Bürger und künftigen Generationen ist“. Auch das kürzlich errungene kroatische WM-Silber zeige, „was wir schaffen, wenn wir harmonisch und einig sind“.

Alles richtig, alles gesagt, alles Binsenweisheiten. So empfinden normale Menschen in einem normalen Land – undenkbar bei uns. Paraden gibt es hierzulande nur noch beim Christopher-Street-Day, die Wehrpflicht ist seit langem abgeschafft, und abgeschobene Terrorverdächtige müssen per Gerichtsbescheid wieder zurückgeholt werden. Das ist der Unterschied.