Lukrative Immobilien-Geschäfte mit Flüchtlingsheimen sorgen für Ärger im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Geschäftsleute kaufen auffällig oft Immobilien, die kurz darauf zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert werden. Die Verwaltung des Landkreises hat insgesamt fünf Millionen Euro an die Investoren ausgezahlt.
In dem kleinen Dorf Flecken-Zechlin sorgte die Ankündigung des Landkreises, eine Flüchtlingsunterkunft mit bis zu 150 Plätzen einzurichten, für Aufruhr bei den Bewohnern. Der Landrat Ralf Reinhardt (SPD) bezeichnete die beteiligten Geschäftsleute als „langjährige Partner“ des Kreises. Doch viele Anzeichen deuten auf eine mögliche Begünstigung hin.
Seit 2015 erhielten die Geschäftsleute rund fünf Millionen Euro an Mietzahlungen und Entschädigungen. In einem Fall wurde ein Gebäude für das Dreifache vermietet, was zu Mehrkosten von über 500.000 Euro führte. Die Verträge mit den Geschäftsleuten werden vom Landkreis geheimgehalten.
Es bleibt abzuwarten, ob weitere Untersuchungen Klarheit in die Vorwürfe bringen werden. Eins steht jedoch fest: Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin steht unter Beobachtung.