Die Fußball-WM im Juni 2018 in Russland wirft medial ihre Schatten voraus. Einige Spiele werden in Ostpreußens Hauptstadt durchgeführt. Während die russische Hauptstadt Moskva, die seit ihrer Gründung russisch besiedelt ist und nie eine angestammte deutsche Volksgruppe hatte, in den Medien meist eingedeutscht „Moskau“ bezeichnet wird, wird die seit ca. 800 Jahren deutsch besiedelte Hauptstadt Ostpreußens Königsberg ausschließlich mit dem russischen Kunstnamen Kaliningrad bezeichnet. Obwohl selbst die nun überwiegend einheimischen Russen umgangssprachlich gerne den Ausdruck „Kenig/Кёниг“ verwenden! Der russifizierte Name – wenn auch nicht amtlich – lautet Кёнигсберг und wird vor Ort ebenfalls gebraucht.

Aber für die deutschsprachigen Medien ist es eine gewaltige „Belastung“, diese Stadt im Zuge der WM häufig erwähnen zu müssen. Um diese erträglicher zu machen, vermeiden sie jedweden Bezug auf den Namen Königsberg und auf die Provinz Ostpreußen. Auch für nähere Bindungen des ca. 40%-Anteils an Europa haben die meisten Politiker hierzulande wenig übrig (dzt. gibt es vom südl. ins mittlere Ostpreußen nicht einmal einen fahrplanmäßigen Zug, nur 3 Buspaare/Tag. Ebensowenig zwischen dem mittl./russ. und nördl./litauischen Teil)…

Peter Baalmann im Sudetendeutschen Pressedienst (SdP) vom 4.12.2017